THE SOUL OF A CHILD by Satis Shroff at Spillwords.com

THE SOUL OF A CHILD

THE SOUL OF A CHILD

written by: Satis Shroff

@SatisShroff1

 

They called me the ‘harelip monster’ at school,

And the schoolkids kicked me down the stairs.

I’d often come home bruised;

The children of my age called me:

‘Lakhe, the red-faced monster,’

Some even called me ‘Scareface.’

We were poor and my mother prayed for me.

But that didn’t help me.

I became very sad and depressed.

I couldn’t look at a mirror,

Harelip: I became scared of myself.

Why did I have to be born with a harelip?

Did I sin in my previous life?

Why was I punished?

What had I done to get such karma?

I prayed to the Hindu and Buddhist Gods,

But they remained silent.

I was a Tharu boy and lived near Chitwan.

Sometimes the wild elephants would come to the fields,

To eat what they could find.

Even tigers and leopards came stealthily at night,

Took away goats or a child.

During the night we were scared of wild animals,

At daytime children were scared of me.

I hated school,

Hated contacts with humans:

Anyone who stared at me.

 

Sometimes I’d watch a Bollywood film,

Identify myself with Shah Rukh Khan:

What a great emotional hero.

I wished I could be like him,

Fight against evil gangsters and goondas,

And win the hearts of lovely damsels.

 

A look at the pond or a window pane,

And I’d be dragged to reality.

One day a teacher told my mother to go to Sankhu,

Where foreign surgeons helped poor Nepalese,

And performed plastic surgery for a song.

My mother gave me hope.

I was scared of the operation,

So I didn’t tell anyone at school.

 

One day my mom and I went to Sankhu,

Near the capital.

The bus journey was long and tiresome,

But I was thinking of my face all the while.

At the hospital there was a team of people in white coats,

They looked like British sahibs.

But I was told that they were from the Continent,

Wherever that was.

I was given a doll with blonde hair

By a kind white lady.

In Nepali we call it ‘sunpat.’

My heart was beating loudly.

I started breathing fast.

‘You’ll fall asleep’ said a Nepali nurse.

I did.

Oh, wonder, when I woke up I had a bandage

On my upper jaw.

When the bandage was taken off,

I was given a mirror.

I had stitches from my nostrils

To my upper lip.

The gap was closed.

I had a new face.

A flood of tears rolled down my cheeks.

Thank you Interplast Germany:

You have given me a new life.

I now have a moustache

And a pretty wife.

KINDERSEELE 

written by: Satis Shroff

@SatisShroff1

 

Sie nannten mich Hasenscharte in der Schule.
Als ich die Treppe herunter ging,
Haben sie mich getreten.
Ich kam öfters mit Schürfwunden nach Hause.
Kinder in meinem Alter
Nannten mich:’Lakhe,
Das Monster mit dem roten Gesicht.’
Manche nannten mich sogar ’Narbengesicht.’
Wir waren Arm und Mutti betete für mich,
Aber das half mir nicht.
Ich wurde sehr traurig.
Ich konnte nicht mehr in mein Spiegelbild schauen.
Hasenscharte: Ich hatte Angst vor mir selbst.
Warum mußte ich so geboren sein?
Hatte ich in meinem früheren Leben gesündigt?
Warum wurde ich so bestraft?
Was habe ich getan um mit so einem Karma
Bestraft zu werden?
Ich betete die buddhistischen und hinduistischen Götter an.
Ich machte Opfergaben,
Aber sie blieben stumm.
Ich war ein Tharu und lebte in Chitwan.
Manchmal kamen wilde Elefanten
auf die Felder,
Um das zu fressen,
Was sie finden konnten.
Sogar Leoparden und Tiger
Kamen Nachts schleichend an,
Und nahmen Ziegen
Oder ein Kleinkind mit.
Während der Nacht
Hatte ich Angst vor den Dschungeltieren,
Tagsüber hatten die Schulkinder Angst vor mir.
Ich haßte es, in die Schule zu gehen,
Haßte jede Begegnung mit meiner Mitmenschen:
Alle starrten mich nur an.
Manchmal schaute ich ein Bollywoodfilm an.
Ich identifizierte mich mit Shah Rukh Khan.
Was für ein großartiger Held.
Ich wünschte mir ich könnte sein wie er;
gegen die Bösewichte kämpfen
Und die Herzen von schönen Frauen zu erobern.
Ein Blick in den Dorfteich oder eine Reflektion im Fenster
Und ich wurde in die Realität zurückgeholt.
Ein Lehrer sagte zu meiner Mutter,
Sie sollte mit mir nach Sankhu gehen,
dort helfen ausländische Chirurgen armen Nepalesen
Für ein paar Rupien.
Meine Mutter gab mir Hoffnung.
Dennoch hatte ich Angst vor der Operation.
Ich erwähnte es zu niemandem in der Schule.
Eines Tages sind meine Mutti und ich
nach Sankhu gefahren,
Es befand sich neben der Hauptstadt.
Die Busreise war lange und sehr mühsam,
Aber ich dachte die ganze Zeit an mein Gesicht.
Als wir dort ankamen, sah ich weiß gekleidete Menschen,
Die aussahen wie britische Sahibs.
Mir wurde erzählt, dass sie aus dem Kontinent kamen,
Wo auch immer das sein mag.
Eine nette weiße Frau gab mir eine Puppe
Mit blonden Haaren.
In Nepali wir nennen das ‘Sunpat.’
Mein Herz schlug laut und schnell.
Ich fing an schneller zu atmen.
‘Du wirst gleich einschlafen,’
Sagte eine Nepali Krankenschwester.
O, Wunder! Als ich aufwachte,
Spürte ich eine Bandage auf meinem Oberkiefer.
Mein Mund fühlte sich wie zusammengenäht an.
Als die Bandage entfernt wurde,
gaben sie mir einen Spiegel.
Ich hatte Nähte von den Nasenlöchern
Bis zu meiner Oberlippe.
Die sogenannte ‘Fissure’ Lücke war endlich zu.
Eine Flut von Tränen liefen über meine Wangen:
Ich schämte mich und weinte vor Freude.
O, Danke Interplast Deutschland,
Du hast mir ein neues Leben geschenkt.
Ich habe jetzt einen Schnurbart
Und eine hübsche Frau.

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